Ökologie und Effizienz erfolgreich verbinden

02. Juli 2018

Ökologie und Effizienz erfolgreich verbinden

Bischoff Rhodokulturen vereint technischen Fortschritt mit nachhaltiger Unternehmenskultur

Seit 1994 produziert Bischoff Rhodokulturen auf fünf Hektar Container- und auf 5.000 m² Gewächshausfläche Rhododendron-Jungpflanzen für Kunden im In- und Ausland. Jährlich werden inzwischen etwa 750.000 Jungpflanzen von Hybriden und Yakushimanum im 1 Liter-Container sowie rund 125.000 Pflanzen als Halbfertigware im 2 Liter-Container in den Größen 10/15, 15/20 und 20/25 kultiviert. Die Rhododendron werden ausgetopft auf CC-Karren ausgeliefert und können somit direkt beim Kunden an die Topfmaschine wandern – just-in-time, perfekt angepasst an eine zügige Weiterproduktion.

Um zukünftig noch effizienter arbeiten zu können, wurde bei Bischoff in den vergangenen zwei Jahren kräftig investiert. So wurde 2017 die neue, lichtdurchlässige Versandhalle offiziell in Betrieb genommen. Mit rund 1.000 m² ist sie fast viermal so groß wie die vorherige. Die integrierte Verladerampe ermöglicht ein ebenerdiges und damit zeitsparendes Verladen. Die südliche Dachfläche ist mit Photovoltaik ausgestattet, die den produzierten Strom ins Baumschul-Stromnetz einspeist. Etwa 55.000 Kilowatt-Stunden pro Jahr werden auf diese Weise produziert. 15.000 kWh werden benötigt, um den Baumschulbetrieb am Laufen zu halten; der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Neue Halle mit technisch hochwertiger Ausstattung

Nachdem die Halle pünktlich zum Saisonstart 2017 in Betrieb genommen wurde, gab es im Inneren 2018 zwei bedeutende technische Erweiterungen. So wurde zum einen die Topfmaschine um eine neue Abstreumaschine mit Wasserstraße ergänzt. Da bei Bischoff keinerlei Herbizide eingesetzt werden, muss Wildkraut und Lebermoos sorgfältig und zeitaufwendig manuell entfernt werden. Mit dem neuen System wird hier nun Abhilfe geschaffen. Der Mulch, aus nachhaltig produziertem Nadelholz, wird auf das Substrat sämtlicher Töpfe aufgetragen und verhindert, dass sich Wildkraut überhaupt erst bilden kann. Durch das Befeuchten mit Wasser bekommt er das nötige Gewicht. „Lediglich leichte Nässe reicht aus, damit sich der Mulch als feste Schicht niederlegt und somit beim Transport der Pflanzen nicht herunterfällt“, erklärt Hajo Bischoff das Prinzip. 2019 wird sich der Erfolg der Maßnahmen durch eine erhebliche Reduzierung der Wildkrautbildung erstmals zeigen.

Ebenfalls 2018 in Betrieb genommen, wurde die gemeinsam mit Klarmann und Wijburg entwickelte Versandstraße. Bereits 2016 haben die Planungen begonnen und die Versandstraße wurde speziell auf die betrieblichen Bedürfnisse bei Bischoff zugeschnitten. „Wir haben uns das Beste herausgepickt und mit Unterstützung beider Unternehmen umgesetzt“, so Inhaber Hajo Bischoff. Rund 60.000 Euro wurden dafür investiert. Durch die optimierte Konzeption hat jeder Mitarbeiter – aktuell sind es elf – an der neuen Versandstraße einen festen Arbeitsplatz. Ein Scanner übernimmt die Sortierung der Pflanzen; es können ca. 2.500 Jungpflanzen pro Stunde auf diese Weise anhand genau programmierter Kriterien sortiert werden. Unter anderem misst der Scanner das Volumen der Pflanzen. Mussten zu kleine Pflanzen vorher per Hand nach optischen Gesichtspunkten aussortiert werden, erfolgt dieser Vorgang nun automatisiert aufgrund der exakt programmierten Vorgaben. „Die neue Versandstraße mit dem Scanner liefert eine extreme Arbeitserleichterung und ist bei uns im Betrieb gut einsetzbar, da wir mit einer Kultur in nur zwei Topfgrößen arbeiten“, erklärt Bischoff. Insgesamt rechnet der Betrieb durch die neue Technik langfristig mit einer Zeitersparnis von 30-40 Prozent bei der arbeitsintensiven Versandarbeit.

Nach anfänglicher Skepsis ist das Feedback der Mitarbeiter durchweg positiv. Sie profitieren von den erleichterten und standardisierten Arbeitsabläufen. Der Kritik des Einsparens von Personal hält Bischoff gezielt entgegen. „Gutes Personal ist heutzutage schwer zu bekommen. Durch die automatisierten Abläufe können wir die Ressourcen unserer festen Mitarbeiter für andere wichtige Arbeiten einsetzen.“ Insgesamt 15 fest angestellte Mitarbeiter zählt der Betrieb heute. In der Saison wurden bisher rund 25 Kräfte benötigt. Durch die neue Versandstraße sollen es künftig fünf weniger sein. Nachdem sie 2018 erfolgreich ihre erste Saison durchlaufen hat, sind für 2019 weitere Verbesserungen geplant: So werden beispielsweise die ergonomischen Bedingungen für die Mitarbeiter durch die Integration von Anti-Ermüdungsfußmatten an den festen Arbeitsplätzen optimiert.

Bestens abgerundet wird der technische Neuauftritt bei Bischoff durch das 2017 fertig gestellte, beheizbare Rovero Roll-Air Haus. Die Besonderheit: Das 2.000 m² große Rovero wurde gebraucht eingekauft, von Hoffmann vor Ort montiert und nach den Anforderungen von Bischoff entsprechend technisch erweitert.

Nachhaltige Produktion als Teil der Unternehmensphilosophie

Die technischen Erweiterungen integrieren sich bestens in die nachhaltige Unternehmenskultur bei Bischoff. So verzichtet das Unternehmen beispielsweise vollständig auf den Einsatz von Herbiziden und Neonicotinoiden. Nicht nur die Aufzucht von Rhododendron erfolgt bei Bischoff daher in Handarbeit: Sämtliche Wildkrautbildung in den Pflanzen wird sorgfältig von Hand entfernt und die Wege werden mit einer Wildkrautbürste sauber gehalten. Biologischer Pflanzenschutz ist eine Selbstverständlichkeit und es kommen Substrate mit einem Torfersatzanteil von 25 Prozent zum Einsatz. Überhaupt kommt in Punkto Nachhaltigkeit Stillstand bei Bischoff Rhodokulturen nicht in Frage. So plant Inhaber Hajo Bischoff bereits weitere Maßnahmen wie beispielsweise ein mit Biogas befeuertes Blockheizkraftwerk, um die 5. 000 m² Gewächshausfläche mit Wärme zu versorgen. Der erzeugte Strom wird wiederum ins öffentliche Netz eingespeist. Da auch die meisten Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden, kann somit eine nahezu klimaneutrale Produktion gewährleistet werden.

 

Weitere Informationen unter www.rhodokulturen.de

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